Definition

Unter dem Begriff „Ausleitende Verfahren“ werden verschiedene Behandlungsmethoden zusammengefasst, die zur Entgiftung und Entschlackung des Körpers dienen.

Herkunft

Die ausleitenden Verfahren basieren auf der Theorie der „Säftelehre“ (Humorallehre), die von dem griechischen Arzt Hippokrates (460-377 v. Chr.) begründet und später von Galen (129-216 n. Chr.) weiterentwickelt wurde. Die Humorallehre bestimmte bis ins 19. Jahrhundert hinein die europäische Medizin, bis sie dann allmählich durch die neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entstehung von Krankheiten verdrängt wurde. In den 1920er Jahren machte der österreichische Arzt Bernhard Aschner (1883-1960) die ausleitenden Verfahren wieder populär und heute sind sie ein wesentlicher Bestandteil einer naturheilkundlichen Behandlung.

Grundlagen

Die Humorallehre von Hippokrates basiert auf der Vorstellung, dass die Körperfunktionen von den vier Säften Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle gesteuert werden. Die Ausgewogenheit der vier Säfte ist die wichtigste Voraussetzung für Gesundheit, Krankheiten entstehen aufgrund einer falschen Mischung der vier Körpersäfte. Dieses Ungleichgewicht kann beseitigt werden, indem man überflüssige Säfte und schädliche Stoffe nach aussen ableitet. Dies geschieht entweder über die Haut oder über andere Organe wie den Darm oder die Nieren. Durch die Anwendung der ausleitenden Verfahren werden Stauungen im Blut- und Lymphsystem beseitigt und schädliche Stoffwechselprodukte und Gifte aus dem Körper entfernt. Darüber hinaus regt die Behandlung das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte des Körpers an.

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